Kunst rund um die Indiana Jones Saga
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Ausgabe 1/14


Das Grab des Königs Pakal


 

Palenque

 

Der Tempel der Inschriften

 

Mein Freund und Kollege aus Mexiko, Alberto Ruz Lhuillier, fand nach jahrelangen Expeditionen und Erkundungen tief unter dem bekannteste Tempelbau in Palenque die Grabkammer des Königs Pakal. Dieses Ereignis fand im Juni 1952 statt und galt als eine der größten Entdeckungen auf archäologischem Gebiet weltweit. Bei dem Tempel handelt es sich um eine klassische Stufenpyramide, die aus neun aufeinander gesetzten Sockeln besteht und mit dem Tempelaufsatz eine Höhe von 20 Metern erreicht. Der Tempelbau zeigt auffällig viele Hieroglyphen–Texte und Verzierungen, weshalb man diesen Bau als „Tempel der Inschriften“ bezeichnet. Unter den Treppen der Tempelfassade liegt das Grab des Königs Pakal. Die eigentliche Sensation bei der Entdeckung des Königsgrabes war das Auffinden der völlig unversehrten und unberührten Grabkammer im Inneren des Tempels.   

 

Das Grab des Königs Pakal im Maya-Dschungel von Palenque 


Alberto hatte schon 1949 mit seinen Arbeiten am größten Tempel des heiligen Platzes von Palenque begonnen. Er fand im oberen Bereich des Gebäudes, hinter den sechs Pfeilern, die die fünf Eingänge des Tempels zieren, eine in den Boden versenkte Steinplatte mit zwei Stufen davor. Alberto ließ die Platte heben und fand eine Treppe, die mit vielen Tonnen Geröll ganz bewusst ausgefüllt worden war. Insgesamt musste Ruz mit seinen Helfern rund 400 Tonnen eingefülltes Kalksteingeröll entfernen, bevor es ihm möglich wurde, die steile und dunkle Treppe hinunter ins Innere der Tempelanlage zu begehen. An der rechten Seite des Abgangs verlief eine symbolische „Stein-Schlange“ und wies dem glückhaften Ausgräber den Weg. Es war fast genauso gewesen, wie bei der Entdeckung des Tutanchamun-Grabes im Jahre 1922 im Tal der Könige von Theben West. Auch hier hatte Howard Carter oft den Platz aufgesucht, ohne auch nur zu erahnen, dass sich ein nahezu ungeplündertes Grab unter den Füßen der Besucher befinden sollte.

Eimer für Eimer wurde der Schutt aus dem Tempelinneren herausgeholt, bis Ruz am 15. Juni 1952 vor einem großen Raum stand. Er richtete seine Taschenlampe in eine dunkle Kammer, die sich später als das Grab von König und Maya-Herrscher Pakal entpuppen sollte. Er hatte eine Grotte, die das typische Maya-Gewölbe aufwies, gefunde und in der Mitte dieser Grabkammer befand sich der gewaltige Stein-Sarkophag mit perfekt erhaltenen Verzierungen. Tief unter der Tempelanlage und mitten im Gebäude-Sockel aufgestellt, so präsentierte sich die königliche Grabkammer. Zum ersten Mal war ein völlig unangetastetes Königsgrab in Mittelamerika gefunden worden. Das Interessante dabei, der Zugang über die steile Treppe ist derart eng, dass die Erbauer den Sarkophag niemals über diese Treppe in die Grabkammer hinuntergebracht haben konnten. Also ergab sich die grandiose Tatsache, dass zunächst der Sarkophag aufgestellt worden war und danach die gesamte Tempelanlage darüber erbaut wurde. Und damit niemand die Ruhe des Maya-Herrschers stören sollte oder gar das Grab berauben konnte, hatte man nach der Beisetzung des Königs die Zugangstreppe komplett mit Geröllschutt verschlossen. 


Die Grabplatte von Palenque

 

Der riesige Sarkophag-Deckel hat ein Gewicht von mehreren Tonnen und die Verzierungen stellen den Tod des Königs dar. Also wie er vom Diesseits in die Maya-Unterwelt einzieht, um in die Ewigkeit der Götter einzugehen. Ein göttlicher Akt, eine Gottesgeburt gewissermaßen – und über der gesamten Szenerie wacht ein heiliger Quetzal-Vogel.


Der allgemein als "Pakal der Große" bekannte Maya-König K'inichJanaab' Pakal ist vielleicht der bedeutendste aller Maya-Herrscher. Er bestieg den Thron im zarten Alter von 12 Jahren und herrschte anschließend für fast 70 Jahre. Pakal erbte den Thron des Stadtstaates Palenque in einer Zeit großer Unruhen. Auch wenn die historischen Details rund um seine Herrschaft oft sehr vage sind, ist Pakal vor allem für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt bekannt, die unter Herrschaft seiner Vorgänger wiederholt geplündert wurde. Pakal leitete gewaltige Bau-vorhaben und überwachte die Entstehung von riesigen und bemerkenswert detaillierten Bauwerken in seinem Reich. Alberto Ruz fand beim Betreten der eigentlichen Grabkammer zwei wunderschöne Masken, die offenbar das Antlitz des Königs Pakal, dem König von Palenque, darstellen. Diese wertvollen Masken liegen heute in einer Vitrine des Anthropologischen National-Museums von Mexiko-Stadt.

 

 

Der Maya-Herrscher Pakal


Diese Zeilen von Alberto Ruz  haben mich  gleich in ihren Bann gezogen und mir wurde sofort bewusst, dass sein sagenhafter Fund zu den bedeutendsten Entdeckungen der Archäologie zählen würde.

 

 

 

 

Brief von Alberto Ruz Lhuillie an Indy Juni 1952

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